Wintersonnenwende

Heute jährt sich einmal wieder die Wintersonnenwende - der kürzeste Tag und die längste Nacht des Jahres markieren am 21.Dezember den kalendarischen Winteranfang. 
Die Sonne erreicht heute den tiefsten Punkt am Horizont, wird tagsüber nur sehr spärlich zu sehen sein und nahe des Polarkreises geht sie sogar überhaupt nicht auf. Aber dieser dunkelste Tag ist auch ein Wendepunkt. Nach dem 21.12. werden die Tage allmählich wieder länger und am Abend bleibt es länger hell. 


Die Wintersonnenwende begleitet die Menschheit schon seit vielen tausenden Jahren und geht laut archäologischer Funde bereits bis in die Steinzeit zurück. Dort feierte man damals die Rückkehr der lebensspendenden Sonne. Auch in anderen Kulturen wurden Zeremonien zu Ehren des wiederkehrenden Lichtes abgehalten. Beispielsweise gab es das "Fest der Sonne" der Inkas und auch die Erbauer des Stonehenge kannten das Datum der Sonnenwende. Die Römer feierten den Geburtstag des unbesiegten Sonnengottes Sol Invictus (was im Übrigen auch eine spannende Geschichte ist, die sich mit dem christlichen Weihnachten verknüpft. Aber das würde fürchte ich diesen Beitrag sprengen). 



Die Germanen zelebrierten am 21.12. die "Mutternacht" /Modraniht, in der das Licht wiedergeboren wird. In dieser Nacht gebärt eine mütterliche Göttin in der finsteren Erde in der stillsten aller Stunden das Sonnenkind und somit die Wiederkehr des Lichts. Diese Geburt steht symbolisch für den Neubeginn allen Lebens. Das Licht triumphiert über die Dunkelheit der Wintermonate. 

Dazu passend beginnen heute im Norden Europas das Julfest und die Jultage. Ein einst Altgermanisch-keltisches Fest, bei dem die Rückkehr der Sonne und des Lichtes ausgiebig gewürdigt wurde und heute noch wird.  Der harte, kalte Winter war eine Zeit der Kälte und der Entbehrungen, somit stellte Jul damals in alten Zeiten einen hoffnungsvollen und wichtigen Wendepunkt dar. Mit wilden Festen und Alkohol in rauen Mengen feierte man der wiederkehrenden Sonne und der Fruchtbarkeit entgegen. 
Auch heute haben sich in Skandinavien noch viele der alten Jul- Bräuche erhalten.  
Und auch vieles, das wir in Deutschland aus unseren christlichen Weihnachtsbräuchen kennen, hat seinen Ursprung aus längst vergangenen, heidnischen Zeiten.

Ich nutze heute auch die Stunde und werde mal wieder ein wenig stimmungsvoll räuchern. 



Heute war auch noch anderweitig ein sehr interessanter Tag: Jupiter und Saturn stehen nämlich  in seltener Kombination und kommen sich ungewöhnlich nah - beide kreisen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit um die Sonne und der schnellere Jupiter wird den ferneren Saturn überholen. Für uns heißt das, dass die beiden Planeten zu einem gemeinsamen Lichtpunkt verschmelzen werden und bei guter Sicht sogar mit bloßen Augen zu erblicken sind. Heute Nacht habe ich leider dank dem Wetter nichts gesehen, aber wird haben noch ein paar Tage die Chance. 
Ein ähnlich enges Aufeinandertreffen wird es übrigens erst wieder im Jahr 2080 geben. Also ruhig mal in den Himmel schauen... 😄

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