Kieferoperation - 3 Monate später

Da ein paar Leser Interesse an meiner Kiefergeschichte haben, gebe ich ein kleines Update. :)

Vor genau drei Monaten, am 29.05.2018 wurde ich operiert.  
Ich hatte von Geburt an ein stark zurückliegendes Kiefer, was in meinen Augen nicht nur optisch eher bescheiden aussah, sondern auch allgemein ein paar Probleme machte, weil mein Mund/Rachen einfach zu eng waren (das Ganze war keine Schönheits-OP, aber bzgl. Optik natürlich trotzdem positiv).
Um dem entgegenzuwirken, wurde mir Knochen aus dem Beckenkamm entnommen und in den Kiefer gesetzt und der UK verschoben. Die OP dauerte etwa sechs Stunden und ich hatte einen rund zweiwöchigen Krankenhausaufenthalt. Die Methode mit dem Beckenknochen hat den Vorteil, dass es Eigenknochen ist und der Beckenkamm sehr viele Stammzellen enthält, sodass eine problemloses Anwachsen sehr wahrscheinlich ist

Die Operation und die erste Zeit danach waren für mich persönlich wirklich gruselig, so krass hätte ich es mir nicht vorgestellt (vorallem nach der OP fühlte ich mich zeitweilig, als wäre ich im Film Jacob's Ladder gelandet - was aber nicht wirklich an der Operation selber lag, sondern an einem netten, kleinen Durchgangssyndrom, zumindest denke ich mal, dass es sowas war). Mittlerweile ist aber glücklicherweise der normale Alltag eingekehrt.
Meine Zähne passen noch nicht 100% aufeinander, aber das Problem soll nach Abheilung eine Spange lösen. Essen geht dennoch wieder ganz gut, auch, wenn ich von harten Lebensmitteln noch Abstand nehme.
Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, habe ich bis heute genau 2 Schmerztabletten gebraucht, das war und ist also absolut aushaltbar.
Mein Unterkiefernerv ist einseitig leider immer noch mehr oder weniger gelähmt und beim Sprechen hängt eine Seite, wie bei einem Schlaganfallpatienten. Die Regeneration dauert laut Arzt manchmal eben länger.....

Ergebnisse:
Das erste Bild sieht mal richtig bescheuert aus, aber da sieht man den Unterschied recht gut. Die oberen Fotos sind allerdings noch schmeichelnd, in echt hatte ich eigentlich noch weniger Kinn. Oben vorher, unten nachher:



Narben sind am Kiefer übrigens kaum sichtbar, sondern relativ schmal und unauffällig links und rechts unterm Ohr. Fällt bei langen Haaren null auf, vorallem, wenn sie später mal weiß sind. Die Narbe am Beckenknochen verheilt auch sehr gut (die meisten Leute würden sie wahrscheinlich sowieso für eine Blinddarmnarbe halten).



Fazit nach drei Monaten: Es war keine einfache OP/Abheilung, aber ich würde es wieder machen lassen. Und bin gespannt, wie es aussieht, wenn Nerv und Zähne wieder okay sind.
Für diejenigen, die selbst überlegen, diese Operation vornehmen zu lassen: Es ist machbar und wenn man kein Pech bzgl. Narkoseprobleme hat wie ich, auch weit weniger schlimm, als es sich anhört.


7 Kommentare:

  1. Die Umschreibung der Knochenverpflanzung klingt zugegebenermaßen etwas gruselig, zumindest für den Normalverbraucher... aber scheint gut geworden zu sein. Die Hauptsache ist, dass du dich damit wohlfühlst! In diesem Sinne: Weiterhin beste Genesung! ;o)

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  2. WOW! Ich find immer faszinierend was heute alles so machbar ist...

    Ich wünsch Dir auch weiterhin gute Genesung...

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  3. Gute Besserung :-)
    Darf ich fragen wie es für dich war im koma zu liegen? Ich stelle mir das krass vor o_o

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    1. Danke :)
      So krass war das gar nicht, ich habe überhaupt nichts mitbekommen vom Koma. Auch das Reinfahren in den OP-Saal etc. weiß ich nicht mehr. Die erste Erinnerung ist, als ich aufgewacht bin und gefragt habe, wann die OP jetzt endlich losgeht und mir mein lieber Bruder gesagt hat, dass die OP eigentlich schon vor ~ einer Woche war. x)

      Das Koma selbst war für mich wie traumloses Schlafen, also nichts aufregendes :D

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  4. Die Vorher- Nachher Fotos geben einen guten Eindruck was sich optisch verändert hat, ich bin wirklich überrascht. Es macht auf alle Fälle einen riesen Unterschied, sieht aber gut aus. Natürlich ist es besonders gut, dass medizinische Probleme nun aus dem Weg geräumt wurden.

    Leider reagiere ich auch sehr schlecht auf Narkosen... ich hatte bisher 2 OPs und bei beiden bin ich fast gestorben. Ich bin da wohl recht empfindlich und meine Seele scheint nicht so gut mit meinem Körper verbunden zu sein ^^“

    Weiterhin wünsche ich dir einen erfolgreichen Heilungsprozess!
    Lg Motte

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    1. Danke für eure Kommentare!

      Motte, deine Erfahrung ist aber auch krass...gut, dass deine Seele so verbunden ist! :D Ich hab totalen Respekt vor Vollnarkosen und kann es immer nicht so ganz verstehen, wenn Leute sich wegen einem einzigen Weisheitszahn oder solchen letztendlich Kleinigkeiten narkotisieren lassen. Wäre mir viel zu riskant... auch wenn in den meisten Fällen gothseidank alles gut geht.
      Liebe Grüße ^^v^^

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