Mystery Monday: Horror im Vergnügungspark

Um meinem Blognamen wieder ein wenig mehr gerecht zu werden, gibt es heute mal wieder einen etwas düstereren Post.


Vor einiger Zeit bin ich über einen Artikel gestoßen, der meine Nerven ein wenig getriggert hat - eine Story über einen Vergnügungspark, besser gesagt, den sogenannten "Action Park" in New Jersey, USA.

Noch nie davon gehört? Kein Wunder, der Park wurde Mitte der 80er Jahre geschlossen und ist heute Standort eines anderen, neuem Wasserparks, dem Mountain Creek Waterpark. Doch auch über 20 Jahre nach der Schließung wird noch immer über "den gefährlichsten" Freizeitpark der Welt gesprochen. 



Doch beginnen wir von vorne. Vergnügungsparks. Orte der Freude, des Spaßes und des Nervenkitzels. Ich persönlich habe in meinem Leben ungefähr zwei oder drei besucht, aber nicht mehr sonderlich viel Erinnerungen daran...am meisten erinnere ich mich an lange Warteschlangen und große Hitze und dass gefühlt ständig allen um mich herum schlecht wurde dank Fahrgeschäften und zu viel Süßem.


Aber ich glaube, dass die Parks richtig Spaß machen können, vor allem, wenn man nicht gerade in den Schulferien hin fährt.
Was mich allerdings schon immer gegruselt hat, sind Berichte über Unglücke in solchen Parks, die man öfter in News Artikeln liest. Was irgendwie ein ganz besondere Art des Grusels ist, schließlich rechnet man an solchen Orten überhaupt nicht mit schlechten Ereignissen, sondern einfach nur mit glücklichen Erlebnissen. Doch manchmal passiert es dann eben doch. 

Wenn ich mir vorstelle, dass ich mich auf einen tollen Tag mit Achterbahn und Zuckerwatte freue und dann..... bleibt die Achterbahn plötzlich im Looping hängen oder die Schiffschaukel fliegt aus der Verankerung?  Horror....



Im Action Park, der im Jahr 1987 seine Tore öffnete, wären solche Unfälle wahrscheinlich auch nicht weiter aufgefallen, um es freundlich auszudrücken. 


1976 kommt Eugene Mulvihill, Chef des Unternehmens "Great American Recreation"  der Gedanke, sein Ski-Resort in Vernon, New Jersey Gästen auch im Sommer zugänglich zu machen. Er lässt eine Sommerrodelbahn, zwei riesige Wasserrutschen und eine Go-Kart-Bahn erbauen - und zwei Jahre später entsteht der Action Park in seiner vollen Pracht. "Where You're the Center of the Action! There's Nothing in the World like Action Park" - so sein Slogan. Und Action gab es auch genug...aber nicht unbedingt im positiven Sinne...

Es fängt schon verrückt an. Mulvihill soll seinen Angestellten 100 Dollar gezahlt haben, damit diese als Testpersonen für eine neue Attraktionen fungieren - die "Cannonball Loop", eine geschlossene Wasserrutsche mit vertikalem Looping. Es wurde gemunkelt, dass die Testdummies, die vor dem Öffnen die Rutsche heruntergeschickt worden waren, öfters mal geköpft oder zerstückelt unten ankamen. 
Anscheinend fanden sich trotzdem ein paar sehr mutige menschliche Tester - dass die Rutsche jedoch nach gerade mal einem Monat Laufzeit erstmal wieder geschlossen wurde, sagt einiges aus.
Großartig viele Sicherheitsvorkehrungen gab es im Action Park nicht. Es wurde darauf vertraut, dass die Besucher ihr eigenes Sicherheitsbedürfnis selbst einschätzen konnten, Was allein schon eine sehr riskante These ist, wenn die meisten Besucher zwischen 12 - 25 Jahre alt und auf Spaß aus sind. Im ganzen Park wurde außerdem Alkohol verkauft und wohl nur sehr dürftig nach Altersnachweisen verlangt. 

Schon zwei Jahre nach Eröffnung stirbt dann der erste Mensch. Der 19jährige George Larsson Jr. fährt auf einer der Rutschen, als sein Schlitten von der Bahn abkommt und der junge Mann sich den Kopf so hart an einem Felsen stößt, dass er wohl sofort tot ist.
Bereits in der Vergangenheit hatten sich auf der Rutsche immer wieder Menschen verletzt, weil sie viel zu schnell unterwegs waren und so aus der Bahn flogen oder aufeinander knallten. 

Leider kommt es auch in anderen Attraktionen immer wieder zu weiteren Todesfällen. Insgesamt drei junge Männer ertrinken binnen fünf Jahren, zwischen 1982 und 1987 im Wellenpool. Dieser wird deswegen schnell mit dem makabren Spitznamen "Grave Pool" bedacht...
1982 steigt ein Mann aus seinem gekenterten Kajak auf dem Kayak Experience Fahrgeschäft aus - und erleidet einen tödlichen Stromschlag. Schuld ist ein Stromkabel der Unterwasserventilatoren, das lose hing.
Ein anderer Besucher verstirbt an einem Herzinfarkt, der von einem Schock durch zu kaltes Wasser ausgelöst sein worden soll. 


Außerdem gibt es eine extrem hohe Zahl an Verletzten, die jeden Tag ins nahe gelegene Krankenhaus gebracht werden - man spricht von fünf bis zehn Personen täglich. Das muss man sich mal vorstellen.....Eine örtliche Zeitung berichtet von über hundert Verletzungen im Jahr 1986 - und angeblich kauft der Parkbetreiber der Stadt Vernon persönlich einen zusätzlichen Krankenwagen, um die Verletzten schneller in die Klinik transportieren zu können.

Natürlich führen die Unfälle regelmäßig zu Gerichtsprozessen - 1984 bekennt sich Mulvihill außerdem schuldig, auf den Cayman Islands eine Scheinfirma angemeldet zu haben, um den Action Park damit selbst versichern zu wollen. Dafür bekommt er drei Jahren Haft auf Bewährung und eine Strafzahlung von rund 300000 Dollar.

Trotz dem besteht der Action Park noch weitere elf Jahre lang - 1996 schließen sich seine Pforten. 
Nur zwei Jahre später öffnen sie sich wieder  - unter dem Namen "Mountain Creek Wasserpark". Mit sehr viel höheren Sicherheitsstandards. 





Wow. 
Es ist schon irgendwo faszinierend, wie so ein Park mit einer Rekordzahl an Verletzten und Toten fast 20 Jahre bestehen kann. Waren das damals einfach andere Zeiten? Es gibt gar nicht mal so wenig Menschen, die damals als Jugendliche im Action Park waren und heute noch wehmütig davon schwärmen wie wenig reguliert und entspannt die Zeit dort damals war und wie man früher Verletzungen von den Fahrgeschäften als Art "Auszeichnung" betrachtet hat. Aus heutiger Sicht wahrlich ziemlich verrückt...
2013 erschien eine Doku über den Action Park - „The Most Insane Amusement Park Ever“". Diese befasst sich mit genau dieser Frage. 

Was sagt Ihr dazu?
Hättet Ihr euch in den Action Park gewagt?




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