Lost Places Tour: Von Klöstern, Heiligen und (fast) vergessenen Friedhöfen


So wirklich "Lost Place" ist dieser Ort zugegebenermaßen nicht, aber ein wenig spooky immerhin:
Im Zuge meines Fliegerhorst - Trips 
habe ich kurz darauf auch noch das Kloster Fürstenfeld im Westen von München besucht. 

Das Kloster Fürstenfeld wurde 1263 von "Herzog Ludwig dem Strengen" gegründet, zu Ehren seiner Ehefrau Maria von Brabant, die er in einem Anflug von Eifersucht kurzerhand enthaupten ließ. Später bemerkte er dann, dass ein Missverständnis zu seiner Eifersucht geführt hatte und schenkte ihr als Entschuldigung post mortem ein Kloster. Freundlich....

 Später, 1691 fand die Grundsteinlegung der barocken Klosteranlage statt und so so stehen heute neben der Kirche ein Veranstaltungsforum, ein Museum, eine Konzerthalle und zwei Kunstgalerien auf dem Gelände. Horrorfilmfreunde kennen das Kloster womöglich aus solchen Streifen wie "The Burning Moon" von Splattergroßmeister Olaf Ittenbach. 😄




In der Klosterkirche selbst ruht eine Ganzkörperreliquie des Heiligen Hyazinth von Caesarea, einem römisch-katholischen Märtyrer von gerade mal 12 Jahren, der im zweiten Jahrhundert verstarb. 


Die Geschichte um solche Reliquien und Heilige finde ich ja recht interessant. Mein Ding wäre es zwar nicht, dass ich über Jahrhunderte in einem Schaukasten liege und Leute mich bestaunen und bebeten, aber es ist schon irgendwie faszinierend, solche "Zeitdokumente" zu haben. Gerade habe ich im Zuge dessen gelesen, dass es eine Heilige Reliquie in Form von Jesus´ Vorhaut geben soll. Beziehungsweise gab, denn wenn es sie tatsächlich gab, soll sie während der Französischen Revolution verschollen sein. Nun ja...

Irgendwie fasziniert war ich ja immer von der Mär der unverwesten Heiligen. Also von jenen Körpern, die trotz, dass sie hunderte Jahre verstorben sind, relativ intakt scheinen. Dieses "Phänomen" gibt es nicht nur in der christlichen Kirche, sondern auch beispielsweise im Buddhismus.
Dass die schönen, jahrhundertlang ausgestellten Körper, die tatsächlich aussehen, als würden sie nur schlafen, eher einer überaus guten Konservierungsarbeit und wächsernen Gesichtsmasken geschuldet sind, muss man denke ich nicht diskutieren (wobei ich keinem seinen Glauben absprechen möchte).
Aber die Tatsache ansich, dass es ja tatsächlich viele recht gut erhaltene Verstorbene gibt, ist schon spannend. Man siehe auch die Mumien aus Palermo oder hierzulande Ritter Kahlbutz.  
Würde ich mir beides gerne mal aus der Nähe ansehen... 
 

Neben dem Kloster befindet sich außerdem ein winziger, fast vergessener Friedhof. Hier ruhen knapp 300, größtenteils russische, Kriegsgefangene aus den beiden Weltkriegen. Immer schön zu sehen, wenn solche Stätten über so viele Jahrzehnte lang gepflegt und erhalten werden. 


Jedenfalls, wer sich für prächtige Klöster und Kirchen interessiert und in München zu Besuch ist, für den ist auch Fürstenfeldbruck durchaus mal eine Reise wert... 


2 Kommentare:

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse an Google-Server übermittelt.

Hexenhäuser und Handwerkskunst

Was macht man jetzt, wo die Sonne langsam rauskommt und es auch noch nicht zu heiß ist, um draußen zu verglühen? Zumindest ich schaue mir ge...