Roter Mohn und die Vergänglichkeit

 

Momentan blüht der Mohn. Überall auf dem Land sieht man nur noch rot 

Wusstet Ihr, dass Mohn eine Pflanze ist, die in der Kunst und Kultur eine sehr starke Symbolik hat? 

Nicht zuletzt natürlich durch das durch Mohnkapseln gewonnene Opium, das seit Jahrhunderten als Rauschmittel genutzt wird. Die ersten Überlieferungen von Mohn als Heilpflanze gibt es bereits im 1. Jahrhundert n. Chr.

Opium wirkt bewusstseinserweiternd und phantasieanregend und Gerüchten zufolge litt schon der römische Kaiser Marcus Aurelius an einer Opium-Sucht, später wurde es dann vor allem gerne in Literatenkreisen zu sich genommen. 

Sogar ein Edgar Allan Poe genehmigte sich hin und wieder ein wenig Laudanum, in Wein gelöstes Opium. 

Die Mohnblume steht in ihren symbolischen Aussagen auch dank der Verwendung als Droge für Vergessen, Versuchung, ewigen Schlaf und Vergänglichkeit, den Tod. 

In Zusammenhang mit antiken Göttern ist Mohn als dunkle Metapher ebenfalls sehr beliebt. Vor allem auf Gemälden der Göttin der Nacht, Nyx, dem Gott des Todes Thanatos und Hypnos, dem Gott des Schlafes. 

Passend dazu steht roter Klatschmohn im übertragenen Sinne in Anlehnung an das Gedicht "In Flanders Fields/ Auf Flanders Feldern" von John McCrae an Felder voll rotem Blut von gefallenen Soldaten des ersten Weltkriegs.

Neben der Assoziation mit rotem Blut auf den Feldern Flanderns gibt es in dem Gedicht auch den Zusammenhang mit der narkotisierenden Wirkung von Mohn/Opium, aus dem auch Morphium gewonnen wird - ein  starkes Schmerzmittel, das auch damals bei verwundeten Soldaten eingesetzt wurde.  

Am 11. November 1918 kapitulierte das deutsche Kaiserreich im ersten Weltkrieg, seit 1920 gilt dieser Tag in UK als nationaler Gedenktag, dem "Remembrance Day" oder "Poppy Day". An dem Tag stecken sich die Briten kleine Papier- Mohnblumen an, um den Gefallenen zu gedenken. 

Man merkt, diese hübsche Blume hat eine ganz schön düstere Bedeutung. Aber auch irgendwie schön 💓